#044 Kuh-le Partys: Kindergeburtstag auf dem Bauernhof

Shownotes

In dieser Folge gehen für Timos inneres Spielkind direkt mehrere Träume in Erfüllung! Als Gast auf dem Hof von Gisela erwarten ihn neben den über 200 Kühen auch Alpakas, Hühner, Schafe, Kettcars, eine Spielscheune und und und… Auch wenn er es anders sehen würde: Natürlich wurde das nicht nur einzig und allein für unseren Stadtjungen aufgefahren… Nein, auf Giselas Hof werden regelmäßig Kindergeburtstage mit Limo, Kuchen und Kühe füttern gefeiert. Ein schöner Nebenerwerb auf der einen Seite, aber auch eine gute Chance, die nachkommende Generation in Kontakt mit der Landwirtschaft zu bringen. Welche Fragen von Jung (und Alt) Gisela so beantworten muss, wie sie als Milchbäuerin mit Kuhhaar-Allergie (?!) klarkommt und was zur Hölle sich hinter "Trecker-Surfen" versteckt – all das erfahrt ihr in dieser launigen Folge von StadtLandKuh!

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zurück bei Stadtland Kuh.

00:00:10: Dieses Mal bin ich bis an die holländische Grenze gefahren.

00:00:13: Einerseits um Gisela auf ihrem Hof zu besuchen, aber auch um dem kleinen Timo in mir eine Freude

00:00:19: zu machen.

00:00:20: Bei dir geht es heute um das Thema Besuch auf dem Bauernhof.

00:00:23: Genau.

00:00:24: Und du kriegst hier eine Menge Besuch.

00:00:25: Richtig.

00:00:26: Von kleinen und großen Leuten.

00:00:27: Genau.

00:00:28: Ich bin sehr faszinierend dabei die kleinen Leute, weil wenn es eine Sache gibt in meinem

00:00:31: Leben, die ich liebe, sind es Kindergeburtstage.

00:00:33: Ja.

00:00:34: Ich fand es so unfair, dass man als Erwachsener irgendwann auch für Kindergeburtstage zu

00:00:38: feiern.

00:00:39: Irgendwann ist das so.

00:00:40: Genau.

00:00:41: Und ich möchte heute in die Welt der Kindergeburtstage wieder einsteigen.

00:00:42: Ja, das kannst du.

00:00:43: Aber eins nach dem anderen.

00:00:44: Bevor ich das Spielkind rauslassen kann, muss der erwachsene Investigativjournalist Timo

00:00:50: erstmal klären, auf was für ein Hof wir hier eigentlich sind.

00:00:53: Das ist der Hof von meinen Eltern, mein Mann und ich.

00:00:55: Wir waren halt zusammen und wir waren beiden Hoferben.

00:00:57: Mein Mann hatte viel Betrieb.

00:00:59: Und wir waren hier damals der Schweinehaltende Betrieb.

00:01:02: Und tatsächlich hat mein Mann irgendwann gesagt, ich komme zu dir und ich bringe die

00:01:05: Kühe mit.

00:01:06: Sind wir hier 2001 zusammen neu gestartet und dann haben wir halt den ersten Kuhstall

00:01:10: gebaut, damals mit 60 Kühen und haben uns dann jetzt über die 20-20 Jahre sind wir jetzt

00:01:15: hier weiterentwickelt.

00:01:17: Denn aus den 60 sind mittlerweile 210 Kühe geworden.

00:01:21: Und der ehemalige Schweinestall, der war dann ja frei für andere Sauereien.

00:01:27: Damals hat unsere Molkerei Betrieb gesucht, wo sie Öffentlichkeitsarbeit machen kann.

00:01:31: Das war eben die Bedingung, dass man Raumschaff, der weg ist vom Privaten.

00:01:34: Und da wir ja so viel Platz haben und so viel Raum haben, hatten wir tatsächlich ein Schweinestallbereich,

00:01:40: der leer stand.

00:01:42: Und den haben wir dann umgebaut zum Besucheraum.

00:01:45: Und so ist das Ganze gestartet.

00:01:46: Und hatte ich die Idee, für die Kindergeburtstage hatte ich schon immer im Kopf, da ich selber

00:01:49: ja nun mal auch vier Kinder habe.

00:01:51: Oh, da werden viele Geburtstage gefeiert.

00:01:53: Ja, gesteße.

00:01:54: Und dann habe ich erstmal mit den Freunden von unseren Kindern ausprobiert.

00:01:57: Und die wollten immer ganz gerne kommen, wurden dann von mir bespaßt und habe gedacht, ja,

00:02:01: so kann es sein.

00:02:02: Und dann bin ich halt gestartet und habe gedacht, ah, ich mache vielleicht so vier oder fünf

00:02:04: Geburtstage im Monat.

00:02:06: Ja, und wie das bei so Plänen immer ist, wurden im Schnitt daraus dann so drei bis vier Geburtstage

00:02:12: die Woche und nicht nur das.

00:02:13: Dann sind halt Schulen, Kindergärten dazugekommen.

00:02:16: Ich mache jetzt viele Abschlussfeiern.

00:02:17: Ich hatte jetzt vor den Sommerferien zwei Wochen lang wirklich jeden Tag Gruppen auf

00:02:22: den Hof von Montag bis einschließlich Samstag.

00:02:24: Also Sonntag ist immer unser freier Tag sozusagen.

00:02:27: Ja, gebrüht.

00:02:28: Und sie gehen alle mit in den Stall und sie füttern alle Kühe.

00:02:33: Sie lernen alle die Kälber kennen.

00:02:34: Und das ist uns eben so wichtig.

00:02:36: Mir fällt es auf gerade, wenn man in Kinderbücher guckt, es ist ja immer noch die Frau mit

00:02:39: dem Melkschimmel, die die Kühe melkt.

00:02:41: Und wenn man jetzt mal zeigt, wie es in Wirklichkeit ist, kriegen Kinder auch ein Verständnis dafür.

00:02:46: Weil Gisela auf dem Hof können aber alle Gäste was lernen, nicht nur die Kleinen.

00:02:50: Mit einem Kindergeburtstag kommen auch immer Eltern mit und dann kommen auch immer Fragen,

00:02:54: warum ist das kalb nicht bei der Kuh oder wir gucken auch häufig bei Geburt von Kälbern

00:02:58: dazu.

00:02:59: Unsere Tiere sind einfach mega entspannt, weil wir halt jeden Tag Besucher auf dem Hof

00:03:02: haben.

00:03:03: Dann fragt auch schon mal eine Mutter auf, warum ist denn die Kuh so laut und hat sie

00:03:06: jetzt schmerzen?

00:03:07: Ja natürlich hat sie Schmerzen, weil jede Geburt geht eben nur mit Schmerzen von

00:03:11: Staaten.

00:03:12: Ich lasse den Kindern auch häufig fühlen, wie warm die Milch ist, wenn sie aus dem

00:03:14: Outer kommt.

00:03:15: Sie ist sehr ekelig und hat gedacht, sie käme damit 4 Grad aus dem Outer.

00:03:17: Ich dachte, du musst mal nachdenken, die Kuh hat eine Körpertemperatur von über 38

00:03:22: Grad und wie sollt ihr die Milch mit 4 Grad aus dem Outer kommen?

00:03:25: Das ist ja schön und gut.

00:03:26: Aber was den Gästen ein eher unrealistisches Bild geben könnte, ist diese riesige goldene

00:03:32: Kuh, die mir bei unseren ersten Metern über den Hof sofort aufgefallen ist.

00:03:35: Das ist die goldene Olga, die ihr offenbar mal gewonnen habt.

00:03:38: Richtig.

00:03:39: Ich kenne es einfach so, dass die wieder weggenommen wird irgendwann.

00:03:41: Aber bei euch ist es hier stehen geblieben.

00:03:43: Man hat sofort gesehen.

00:03:44: Das ist ja ein bisschen zeigen, was man hat.

00:03:46: Ja, richtig.

00:03:47: Das ist wirklich so.

00:03:48: Wir haben 2005, haben wir uns um den goldenen Olga-Preis beworben, haben den damals gewonnen

00:03:53: und da war gerade unsere erste Tochter Julia geboren.

00:03:56: Und wenn man die goldene Olga gewinnt, dann hat man zum Tag der Milch ja meistens ein

00:04:00: wunderschönes Hoffest für Kinder.

00:04:02: Dann kam immer die Frage, warum habt ihr das Ding gemacht und wir waren noch gar nicht

00:04:05: geboren.

00:04:06: Einmal müssen wir da noch mitmachen und das noch mal versuchen, weil sie wollten alle

00:04:10: dieses Kinderfest erleben.

00:04:12: Ach, was macht man nicht alles für die Familie?

00:04:15: In Gisela's Fall sind das ihr Mann Willian und die vier gemeinsamen Töchter.

00:04:19: Alle zusammen haben sich 2018 also noch ein zweites Mal rein gehangen und die Olga tatsächlich

00:04:25: auch ein zweites Mal nach Hause geholt.

00:04:27: Wortwörtlich.

00:04:28: Da haben wir uns natürlich riesig gefreut.

00:04:29: Das werden unsere Kinder auch nie, nie vergessen.

00:04:32: Sie dürfen auch bei der Preisverleihung dabei sein.

00:04:34: Und dann hat unsere Molkerei die goldene Olga gekauft.

00:04:37: Sie musste die aber auch abkaufen.

00:04:38: Ja, sie mussten die abkaufen.

00:04:40: Sie haben gesagt, das habt ihr euch jetzt verdient und kaufen halt die goldene Olga ab.

00:04:43: Und die darf jetzt dauerhaft bei euch bleiben.

00:04:45: Und jeder fragt natürlich, warum habt ihr die goldene Olga Gisela?

00:04:49: Was ist das?

00:04:50: Ihr Streber.

00:04:51: Ja, genau.

00:04:52: Aber zurück von den absoluten Strebern zu denen, die es noch werden können.

00:04:55: Nämlich den Kindern, die hier ihre Geburtstage verbringen.

00:04:58: Wie sieht denn so ein typischer Geburtstag aller Gisela aus?

00:05:01: Wir starten immer nametags.

00:05:03: Um 15 Uhr geht das los.

00:05:04: Dann kommen die Kinder auf den Hof mit den Eltern.

00:05:06: Dann gehen wir halt immer erst in den Besucherraum.

00:05:08: Dann ist der Tisch gedeckt.

00:05:09: Dann gibt es Kaffee, Kuchen, Süßigkeiten, Wasser, Limon.

00:05:12: Aber selbst gebacken?

00:05:13: Ja, alles selbst gebacken.

00:05:14: Nein, auch das noch.

00:05:15: Anschließend geht es raus.

00:05:16: Und dann können die Kinder das sehr kaum abwarten.

00:05:18: Und wir gehen immer erst in den Stall und füttern die Tiere.

00:05:21: Also dann gehen wir zu den Kühen.

00:05:22: Wir haben Schafe und Alpakas.

00:05:24: Und wir haben Hühner.

00:05:25: Dann gehen wir Eiersuchen.

00:05:27: Aber es gibt kein festes Programm.

00:05:28: Ich gucke immer, was will das Kind.

00:05:30: Meine Antwort lautet, ja, ich will.

00:05:32: Einmal das ganze Programm bitte.

00:05:33: Also führt mich Gisela schnell weiter zu den Tieren, bevor ich noch ungeduldig werde.

00:05:38: Währenddessen geht es weiter im Geburtstag ablauf.

00:05:40: Dann haben wir halt die Spielscheune.

00:05:42: Die kommt auf.

00:05:43: Da gibt es ganz viel Stroh.

00:05:44: Da gibt es eine rutschende Schaukel.

00:05:45: Da ist ein Streichelgehege für Kaninchen, ein Fußballfeld und ein Maisbad.

00:05:51: Und dann das Beste, was wir immer machen, dass alle Kinder sagen, ist das Trecker-Surf.

00:05:54: Was soll das denn sein?

00:05:55: Das ist so eine riesengroße Gumimatte.

00:05:57: Da können 15 Kinder sich draufstellen.

00:06:00: Und die wird an den Trecker angehängt.

00:06:02: Und dann fahre ich mit den Kindern übers Feld.

00:06:04: Also wir haben tatsächlich so eine Surfstrecke.

00:06:06: Dann habe ich halt noch ganz viele Kettkast, können bis nach hinten fahren und dann durch

00:06:10: den Kuhstall die Riesenrunde.

00:06:11: Und abends zum Abendessen gibt es dann Pommes und Schickennuggets.

00:06:14: Und dann fragen wir alle Kinder, ob sie noch wieder raus dürfen.

00:06:17: Und das dürfen sie, die können immer so lange bleiben, wie sie möchten.

00:06:19: Ja, meistens fahren die Familien so spätestens gegen 19 Uhr, sind eigentlich auch alle vom Hof.

00:06:23: Was ein Zufall, Gisela.

00:06:25: Da werde ich doch ausgerechnet heute acht.

00:06:28: Also vom gefühlten Alter.

00:06:30: Also im Ernst, es klingt nach verdammt viel Spaß für die Kids und verdammt viel Aufwand für Gisela.

00:06:35: Warum sich das zusätzlich zum normalen Betrieb auch noch aufheißen?

00:06:38: Also erstmal arbeite ich gerne mit Kindern.

00:06:40: Und das ist das beste Publikum, was du haben kannst, weil die sind immer ehrlich.

00:06:44: Und wenn es denen keinen Spaß machen würde, würden sie es dir sagen.

00:06:46: Und oft erwebe ich halt abends, dass sie mich in den Arm nehmen und sagen,

00:06:49: danke Gisela, für den schönen Tag.

00:06:51: Und das ist schon schön.

00:06:52: Und man muss auch ganz klar sagen, das ist für uns einfach auch ein Nebeneinkommen geworden.

00:06:56: Also das ist ein separates Gewerbe.

00:06:58: Ich sage mal, die Landwirtschaft ist an Grenzen angekommen.

00:07:01: Und man muss natürlich auch gucken, wie trägt sich das alles.

00:07:03: Und das ist jetzt einfach auch ein Nebeneinkommen geworden weg von der Landwirtschaft,

00:07:07: wo wir selber den Preis bestimmen können.

00:07:09: Ja und dann kommt da tatsächlich noch was dazu.

00:07:11: An Arbeit und hoffentlich auch an Nebeneinkünften.

00:07:14: Wir haben ja in den Sommermonaten auch Maislabyrinth.

00:07:16: Das kommt jetzt halt auch noch dazu.

00:07:18: Wir machen das schon im vierten Jahr.

00:07:20: Wir haben halt jetzt jeden Samstag und jeden Sonntag geöffnet.

00:07:22: Und dann verkaufen wir eben auch Eis und Kaffee und Kuchen.

00:07:26: Aber es Sonntag nicht an Freitag?

00:07:27: Ja, das ist es bloß in den Sommermonaten nicht.

00:07:30: Also so fängt es doch aber alles an, Gisela.

00:07:32: Ja.

00:07:32: So wie du arbeitest, machen andere Urlaub, würde ich sagen.

00:07:34: Ja, vielleicht ist das so.

00:07:36: Also ich würde ja auch gerne Ferienwohnungen bauen.

00:07:38: Aber mein Mann sagt immer, sobald der erste Gast übernachtet, zieht er aus.

00:07:43: Das ganze jetzt vom Tisch. Das muss man natürlich auch sagen, wir sind immer noch ein voller

00:07:47: Werbsbetrieb mit 200 Kühen.

00:07:49: Und während wir uns die endlich mal anschauen, frage ich mich und Gisela, ob es auch Nachteile

00:07:54: hat, sein Hof so zu öffnen.

00:07:56: Das Labyrinth ist geöffnet und dann sage ich mal ist der Stallbereich auch abgegrenzt.

00:08:00: Wir stehen ja hier gerade so, also dann haben wir auch Ketten vor dem Stallbereich, weil

00:08:04: wenn du 300 Besucher auf dem Hof hast, dann haben wir so leider die Erfahrung machen müssen,

00:08:08: dass der Stall nicht offen bleibt, weil viele Verbraucher sich einfach im Stall nicht vernünftig

00:08:13: verhalten gegenüber den Tieren.

00:08:15: Also wir hatten dann schon mal Müll im Futter oder dass die Leute auch unerlaubterweise

00:08:18: einfach in den Stallbereich gehen.

00:08:20: Da haben wir gesagt, das geht nicht, wir müssen unsere Tiere schützen.

00:08:23: Während den Führungen geht es dann aber gemeinsam in den Stall, denn Gisela ist es wichtig, dass

00:08:27: die Kinder in den direkten Kontakt mit den Tieren kommen.

00:08:30: Hier in diesem Bereich füttern wir halt immer die Kühe.

00:08:32: Das sind unsere Trockensteher.

00:08:33: Das dürfen dann immer die Kinder übernehmen.

00:08:35: Im Moment sind das ungefähr 45 Tiere, die hier stehen.

00:08:38: Und da kann auch jedes Kind schon mal ordentlich füttern.

00:08:40: Das ist nicht wie im Tierpark, dass du kleine Tüte hast.

00:08:42: Da können die alle ordentlich schäppen.

00:08:44: Und dann zeige ich den Kindern eben auch immer, wie lang die Kuhzunge ist.

00:08:48: Die dürfen die auch wirklich dann so mit der Hand füttern und nicht nur mit dem Futter

00:08:51: schäppen.

00:08:52: Die Kuh kann sich auch mit der Zunge in der Nase poolen.

00:08:53: Die ist wirklich ganz lang und die ist auch ganz rau.

00:08:56: Und ich zeige Kindern auch immer, dass Kühe nicht beißen können, weil Kühe haben nur

00:09:00: unten Zähne und nicht oben.

00:09:01: Ist ein Gerücht, würde ich sagen.

00:09:02: Ich wurde ja aber vom Kälbchen gebissen.

00:09:04: Ach, das gibt es nicht.

00:09:05: Ja, das wurde mir da auch gesagt zu dem Zeitpunkt.

00:09:08: Ist hart aber weh.

00:09:09: Da hat mir noch kein Land wird geglaubt.

00:09:10: Ja, guck mal.

00:09:11: Du Armer.

00:09:12: Naja, genug der Fake News.

00:09:14: Kommen wir von Tieren, die nicht beißen, zu ganz flautigen Tieren und welchen die eventuell

00:09:20: spucken.

00:09:21: Sind das da hinten eure Schafe?

00:09:22: Nee, das sind keine.

00:09:23: Ja, doch klar.

00:09:24: Das sind Laura, Lucy, aber Laura, Lucy, komm!

00:09:27: Die können doch kein Deutsch.

00:09:28: Doch, können sie.

00:09:29: Die kommen ja wirklich an.

00:09:30: Ja.

00:09:31: Ah, die Alpakas.

00:09:32: So eine leise Frage, ob die das nicht hören.

00:09:34: Sehen die immer so doof aus?

00:09:35: Ich muss sie ja einmal im Jahr werden, sie geschoren.

00:09:38: Und ich habe mir jetzt dieses Jahr überlegt, ob wir am Kopf nicht vielleicht ein paar Haare

00:09:43: stehen oder ein bisschen Wolle stehen lassen.

00:09:46: Ich kann das verkünden, dass ihr es gemacht habt.

00:09:48: Haben wir.

00:09:49: Und ich habe gedacht, sieht vielleicht ein bisschen besser aus, aber nachher habe ich

00:09:52: gedacht, naja, ist die Frage.

00:09:54: Okay, okay, bevor ich hier noch angespuckt werde, gehen wir besser weiter.

00:09:58: Die Tierliste des Hofes durch.

00:09:59: Was fehlt denn jetzt noch?

00:10:00: Wir haben noch Hühner.

00:10:01: Ja, ich kann die zeigen.

00:10:02: Wir gehen mal hier um die Ecke.

00:10:03: Ich mag doch Hühner so gerne.

00:10:04: Ja, siehst du.

00:10:05: Wir auch Hühner zu Hause.

00:10:06: Ja, guck mal.

00:10:07: Und hier sind unsere Kälber, die kann ich dir noch im Zeigen auf den Weg zu nennen.

00:10:10: Ach so, das wollen die vergessen dir.

00:10:11: Das ist unser Kälber Kindergarten.

00:10:12: Und ich erzähle den Kindern immer, ich bin die Erzieherin und fass gut auf, dass es den

00:10:16: Kälbern gut geht und dass sie sich gut benehmen.

00:10:18: Und hier können die Kinder halt auch immer rein und hier wird dann auch ganz viel gekuschelt.

00:10:22: Wo ist sie da hinten jetzt gerade drin?

00:10:23: Das ist so ein kleiner Sandwich.

00:10:25: Ja, genau, da kriegen sie ihre Milch.

00:10:27: Also sie tragen ja alle hier das Halsband und das ist ein Computership in dem Halsband.

00:10:31: Und das ist eben die Milchstation, die Milchbar.

00:10:34: Und der Computer weiß nämlich, welches Kalb sich wann, wie viel Milch abholen darf.

00:10:38: Das soll bestimmt auch immer nur eine rein.

00:10:40: Ja, genau, weil sonst würde das sehr ein Kampf geben.

00:10:42: Das ist eben nur ein Nuckel, damit das Kalb in Ruhe trinken kann.

00:10:46: Sonst würde sich das andere ja daneben her quetschen.

00:10:48: Na, dann kommen wir mal von meiner einen Leidenschaft, dem Sandwich Maker, zu meiner anderen wiederentdeckten

00:10:54: Leidenschaft, dem Hühnersteil.

00:10:56: Ja, hier wird jetzt gerade gelegt.

00:10:58: Komm mal her, komm mal raus.

00:10:59: Und jetzt kannst du mal gucken, weil das zeige ich Kindern auch immer.

00:11:01: Wir haben halt Hühner, die verschiedene Eierfarben haben.

00:11:04: Sieht man in den Ohrläppchen.

00:11:05: Ich kenne mich doch ausgießeln.

00:11:06: Siehst du?

00:11:07: Aber viele Kinder gerade diese grünen Eier, letztens sagt auch jemand, das ist ja wie

00:11:11: Ostern, das ist wie Gefärb.

00:11:13: Ich sage nein.

00:11:14: Viel praktischer, man muss gar nicht färben.

00:11:15: Ich habe 20 Hühner und dann muss man auch jede Woche den Hühnersteil sauber machen.

00:11:19: Und dann kann man die Hühner auch immer auf dem Arb und Hühner streicheln.

00:11:22: Ja, herrlich.

00:11:24: Mir wiederum hat es gerade die Seele gestreichelt, auch mal mit Expertenwissen geglänzt zu

00:11:28: haben.

00:11:29: Ich finde, dafür habe ich mir auf dem Weg zu unserer letzten Station, der Spielscheune,

00:11:34: eine Belohnung verdient.

00:11:35: Geh ruhig weiter, ich schaukel.

00:11:36: Ja, das kannst du machen.

00:11:37: Ich komme nicht so ganz in Schwung.

00:11:40: Aber gerade ist es aus meinen schwachen Kräften nicht viel mehr rauszuholen.

00:11:43: Ich hätte Gisela noch fragen sollen, wie viel das zugelassen ist vielleicht.

00:11:47: Ach, Pappalapap.

00:11:48: Die wird das Spielkind schon schaukeln.

00:11:50: Und frisch aufgeladen mit kindlicher Leichtigkeit geht es auch schon weiter.

00:11:54: Ich ahne, wo es reingeht.

00:11:55: Ja, genau.

00:11:56: Und hier ist die Spielscheune.

00:11:57: Haha, mein Traum wird wahr.

00:11:59: Ja, das ist dann halt dieser Freispielbereich.

00:12:02: Hier ist noch so ein Fußballkickerfeld.

00:12:04: Oh cool.

00:12:05: Und hier sind halt die Kaninchen in einem Streichel.

00:12:07: Auch das noch.

00:12:08: Gehege, wo die Kinder dann reinkönnen.

00:12:10: Paradiesisch.

00:12:11: Aber wie lernten uns schon Adam und Eva?

00:12:14: Auch im Paradies braucht es Regeln.

00:12:16: Hier in der Spielscheune gibt es mittlerweile ein kleines Schild mit Hinweisen.

00:12:20: Und das nicht ohne Grund.

00:12:21: Das erleben wir leider letzte Zeit auch immer wieder.

00:12:24: Dass man mit den Tieren nicht gut umgeht, dass die Kinder hier sind, Eltern kommen ihrer

00:12:29: Aufsichtspflicht halt nicht nach.

00:12:31: Wir haben eben auch das Mais-Bud.

00:12:33: Und letztens sind dann die Kinder mit dem Mais rausgegangen und haben den über den ganzen

00:12:37: Hof verteilt.

00:12:38: Das ist eine ganz geringe Prozentzahl.

00:12:40: Aber das ist dann manchmal schon so schwerwiegend.

00:12:42: Dass man denkt, warum mach ich es eigentlich?

00:12:44: Warum mach man es?

00:12:45: Weil letztens abends dann habe ich auch um 18 Uhr den Verkaufsraum geschlossen.

00:12:47: Dann gehen wir ja anschließend noch zu unseren 200 Kühen.

00:12:50: Und die müssen ja auch noch versorgt werden.

00:12:52: Das heißt dann nochmal anderthalb bis zwei Stunden Stallarbeit.

00:12:55: Eine Menge Arbeit.

00:12:56: Das denke ich mir bei der Führung von Gisela sowieso sehr häufig.

00:12:59: Zum Glück lässt sich das ja innerhalb der Familie aufteilen, oder?

00:13:03: Mein Mann macht die Kühe.

00:13:04: Und ich selber bin auch allergisch gegen Kühe.

00:13:06: Ich habe eine Rinderhaarallergie.

00:13:07: Aber wie praktisch.

00:13:08: Ja, das ist eigentlich ja ...

00:13:09: Also wenn ich in den Stall gehe, trage ich voll Atemschutz.

00:13:11: Echt?

00:13:12: Ich habe nicht viel Medikamente.

00:13:14: Das ist eigentlich wirklich unpraktisch, wenn man eine Rinderhaarallergie hat und

00:13:17: man wohnt auf dem Milchviehbetrieb.

00:13:18: Ich bin jetzt so medikativ eingestellt, dass ich mich jetzt schon so auf dem Hof frei bewegen

00:13:22: kann, ohne sofort allergische Reaktionen zu finden.

00:13:24: Wir waren ja eben auch recht nah bei den Kühen.

00:13:26: Genau.

00:13:27: Und dann ist so diese ganze Geschichte mit der Öffentlichkeitsarbeit entstanden und

00:13:29: mit den Veranstaltungen.

00:13:31: Und das ist jetzt halt mein Schwerpunkt.

00:13:33: Und mein Mann macht völlig eigenständig die Kühe.

00:13:35: Also ich weiß im Stall auch mit den Robotern und so.

00:13:38: Das habe ich schon alles gelernt.

00:13:39: Wir finden es immer ganz wichtig, wenn jemand ausfällt.

00:13:41: Ja.

00:13:42: Und wenn er weiterlaufen.

00:13:43: Und apropos Betrieb weiterlaufen.

00:13:45: Da gibt es ja auch noch die vier Töchter der beiden und die große Frage nach der Hofübernahme.

00:13:50: Ich selber bin auch ein Mädchen und auch ein Einzelkind und habe den Hof auch weitergemacht.

00:13:54: Also die Sorgen der Bürger, die sie immer haben.

00:13:57: Allein vier Töchter und kein Stammhalter.

00:13:59: Das ist kein Problem.

00:14:00: Julia hat jetzt gerade schon ihre Abschlussprüfung gemacht als Landwirtin und Lisa ist jetzt

00:14:03: am Montag mit der Ausbildung begonnen.

00:14:06: Wichtig einschätze, du durfte sie auch nichts anderes machen als Landwirtin.

00:14:09: Ja, doch.

00:14:10: Ich habe schon immer gesagt, das sagen wir allen.

00:14:12: Aber tatsächlich möchten sie eigentlich alle gerne Landwirtin werden.

00:14:15: Selbst unsere dritte Tochter haben gesagt, mach du doch mal was anderes.

00:14:18: Und gestern hat sie schon gesagt, ah, ich glaube ich mach das auch.

00:14:20: Aber sie ist ja erst 13, also die hat noch kurz Zeit.

00:14:23: Also man bietet schon an, mach doch mal was anderes.

00:14:25: Ja, genau, bietet man schon an.

00:14:27: Okay, die Nummer ist also schon mal sicher.

00:14:29: Wobei ich mir allerdings noch nicht ganz sicher bin, ist, ob Gisela so viele Ideen hat,

00:14:34: dass noch zwei bis drei neue Hofprojekte in der Pipeline sind.

00:14:37: Oder ob sie selbst sagt, langsam reicht es hier auch mal.

00:14:41: Nee, ich habe schon noch Ideen.

00:14:42: Aber dann sagt die Familie immer, oh Mama, ich würde halt auch gerne noch mehr Spielbereiche

00:14:47: für die Kinder auf dem Hof haben.

00:14:48: Noch so eine Seilbahn und so eine Murmelbahn hätte ich zum Beispiel auch gerne oder so

00:14:52: ein kleinen Wasserspielplatz.

00:14:54: Das sind genau die drei Sachen, die ich auch geliebt habe, als ich so wie alle anderen

00:14:56: auch geliebt habe.

00:14:57: Dann komme ich wieder.

00:14:58: Ja, genau, dann kommst du wieder.

00:14:59: Aber schön, es hat mir wirklich gut gefallen hier bei dir.

00:15:02: Danke Gisela, war schön bei dir.

00:15:03: Ja, super, danke, dass ihr da wart.

00:15:05: Vielen Dank, Gisela.

00:15:06: Das ist Gisela.

00:15:07: Ich gebe gerne weiter an euch.

00:15:08: Danke fürs Zuhören.

00:15:09: Bleibt mir bis zum nächsten Mal gewogen und hinterlasst bis dahin doch gerne.

00:15:12: Eine gute Bewertung auf der Podcast-Plattform Eurer Wahl.

00:15:16: Bis dahin, tschüss.

00:15:17: Stadtland Kuh, eine Produktion vom Lechland Niedersachsen.

00:15:21: [Musik]

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